Friends! / 02
Seite 7 Friends Media News Hintergrund Mit seinem Katalog für den mittelalterli- chen Teil der Ausstellung betritt das Haus der Bayerischen Geschichte als Veranstalter in diesem Jahr technisches Neuland. Denn erstmals wird es damit möglich sein, in der Ausstellung gezeigte Multimedia-Elemente auch zu Hause noch einmal in aller Ruhe aus dem Internet zu laden und anzusehen. Per Katalog zu Audioguide, Interviews und Videos Möglich machen das so genannte QR- Codes, kleine grafische Elemente, mit deren Hilfe Daten oder Links verschlüsselt und von Smartphones oder Tablet-Computern wieder eingelesen und entschlüsselt werden können. Scannt man also mit seinem Smartphone einen QR-Code aus dem Ausstellungskatalog ein, kann das dort verlinkte Element auf dem Display des Endgeräts angezeigt oder abgespielt werden. Zu den abrufbaren Multimedia- Inhalten zählen unter anderem der Audio- guide der Ausstellung wie auch zoombare Urkundendarstellungen, Landkarten, Audio-Interviews mit Wissenschaftlern, Mundartbeispiele und Videos. >> Igna alis dolor inis ad ming ea core facipsustie facilla faccum Der Katalog zur Bayerisch-Österreichischen Landesausstellung macht Multimedia-Elemente auch zuhause erlebbar. 51 Der schwierigeWegnachOsten nach Österreich und aufwärts über Re gensburg in die bayerischen Teilherzog tümer weitertransportierten. Auf den Goldenen Steigen bewerkstelligten Säu mer den Transport nach Böhmen und kehrten mit Getreide, Malz, Fischen, Fleisch, Käse oder Schmalz, etwa für Salzburg und Tirol, zurück. Ch.P. Lit.: Hartinger, Passau und das Salz, S. 148, 150f.; Loibl, Stadt , S. 107f.; Wurster/ Brunner, Weißes Gold, S. 51f., 53 (Winfried Helm, Richard Loibl) Salz war ein ebenso begehrtes wie teures Handelsgut. Reichenhall und Hallein hatten die bedeutendsten Vorkommen des „Weißen Goldes“. 23 Zechbuch der Passauer Salzfertiger Passau, um 1420; Handschrift, Zeichnungen/Pergament und Papier, 22 und 80 Blätter, 28x23 Stadtarchiv Passau (II A 25) „Daz puch gehört in der verttiger des salcz vnd der scheflewtzech zu Pazzaw vnd aller mitprueder daselbs. Daz ist geschriben worden an gotzleichnams abent anno etc. 1422.“ Überschrift und koloriertesWappenderSchiffsleutzeche (gekreuzte Ruder und Schiffshaken) er öffnen die mit Eintrag vom 11. Juni 1422 angelegte und dann weitergeführ te Handschrift. Die 1306 erstmals er wähnte „Bruderschaft Unserer Lieben Frau der Schiffleute und Salzfertiger zu Passau“ hielt darin Vereinbarungen fest, damit sie auf diese Weise im Be streitensfall Rechte verteidigen konn te. Daneben sind Privilegien vermerkt, ein Mitgliederverzeichnis (1491–1576) führt 150 Namen von Salzhändlern, Schiffsleuten, Ruderern, Fassziehern, Verladern, aber auch Metzgern, Wein und Bierwirten auf. Die Federzeichnungen zeigen in Dop peldarstellung den Weg der Salztrans porte, ladungslos von Passau nach Laufen innaufwärts und mit Ladung nach Passau. Unter der festgezurrten Plane, die eine Wasserschöpföffnung aufweist, stapeln sich doppelkonische, „verkeilte“ Salzkufen, die das Schiff stabilisieren. Ruder bzw. Staken dien ten zur Steuerung. Bei der Naufahrt stromabwärts wurden mittels Wasser kraft bis zu 40 Kilometer pro Tag zu rückgelegt. Fahrten im Verband meh rerer Schiffe waren nur auf breiteren Abschnitten möglich. Bei kleineren Transportschiffen bestand die Besat zung oft nur aus dem Schiffsführer und zwei Steuerern. Bis ins 15. Jahrhun dert wurden die Schiffe auf der Gegen fahrt gezogen, meist von Tagelöhnern, später von Pferden, wobei eine Leis tung von rund 15 Kilometern pro Tag erzielt wurde. Die circa 250 Kilome ter lange Strecke Passau–Laufen und zurück konnte man so in etwa 14 Ta gen bewältigen. Wegen schlechter Stra ßen und um größere Transportkapazi täten zu erreichen, war der Wasserweg angeraten. Ein Salzburger Hallasch, wie er in der Schiffsordnung von 1581 beschrieben ist und auch von Passauer Salzfertigern eingesetzt wurde, erreich te bei einer Länge von über zehn Me tern eine Ladekapazität von rund zehn Tonnen, doch gab es Schiffe mit weit höherem Fassungsvermögen. Ein Säu merpferd konnte mit maximal 150 Ki logramm beladen werden. Passau war im 15. Jahrhundert die wichtigste Salzhandelszentrale im bay erischösterreichischen Raum. Nach Mautbüchern wurden in manchen Jah ren mehr als 10000 Tonnen Salz um gesetzt. Fertiger übernahmen das Hal leiner Salz in der Bischofsstadt, von wo aus es große Donauschiffe abwärts
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