Routinecheck beim Hausarzt. Wir beide sind der gleiche Jahrgang, also schon ein paar Tage im Rentenalter. Doch statt über Blutwerte plaudern wir meist über das wahre Leben. „Die Werte sind top, ich bin sehr zufrieden“, meint er knapp und schwenkt direkt um: „Wie läuft die Firma? Wann geht’s wieder in den Urlaub?“ Zwischen den Zeilen höre ich: „Warum arbeitest du noch so viel?“ Der Doc hat Vorbildcharakter. Er hat seine Wochenarbeitszeit auf drei Tage reduziert – Dienstag bis Donnerstag. Sohn und Schwiegertochter sind inzwischen als Ärzte in die Praxis eingestiegen. Bei mir? Keine Kinder, aber erfahrene Kolleg:innen und ein junges Team, sie rocken die Agentur. Mein Masterplan: Dieter arbeitet nur noch dreieinhalb ÜBER DIE VORZÜGE FLEXIBLER ARBEITSZEITMODELLE Tage – Montagvormittag, Dienstag bis Donnerstag. Freitag ist frei, definitiv! Doch an einem Freitag im November gehe ich um 10 Uhr gut gelaunt durch den Großraum in mein Büro. „WAS MACHST DU DENN HIER?“, fragt Pia erstaunt. Tja, gute Frage. Die spontane, ehrliche Antwort: „Ich gehe gerne ins Büro.“ Aber muss es wirklich der Freitag sein? Wahrscheinlich nicht. Aber ich liebe meinen Job, die Zusammenarbeit mit unserem jungen Team, die täglichen Aha-Momente. Ich schätze ChatGPT und andere KI-Tools als hilfreiche Partner. Klar, bei manchen TechTalks bin ich raus. Macht nix, man muss ja nicht alles können. Es ist ein bisschen wie mit der Mode: Weiße Sneaker als cooler Oldie? Geht klar! Zerrissene Jeans? Eher peinlich. Und Widersprüche gehören dazu. IN MEINEM EINZELBÜRO SCHREIBE ICH VOLLER ÜBERZEUGUNG ÜBER DIE VORZÜGE VON COWORKING SPACES Flexibles Arbeiten habe ich schon längst verinnerlicht – New Work lässt grüßen. Und manchmal, ja manchmal muss es eben doch der Freitag sein. NEWS NR 14
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