Friends! / 02

Seite 3 Friends Media News Kunst & Kultur Kann sich ein professionell arbeitendes Theater im Kultur­ betrieb etablieren und dauerhaft bestehen, ohne am Tropf der öffentlichen Hand zu hängen? Es kann – das Sensemble- Theater in Augsburg liefert seit mittlerweile fast 15 Jahren den überaus lebendigen Beweis dafür. Seit der Gründung des Theaters durch den heutigen Leiter Dr. Sebastian Seidel wurden auf der eigenen Theaterbühne im Textilviertel über 30 Uraufführungen gespielt. Einige dieser Stücke stammen aus Seidels eigener Feder. Das Theater, das sich als „Augsburgs Bühne für zeitgenössisches Theater“ versteht, bespielt neben seiner eigenen Bühne in der Augsburger Kulturfabrik in den Sommermonaten auch eine kleine Freilichtbühne in der mittelalterlichen Stadtmaueranlage des Jakoberwallturms. Seit 2009 veranstaltet das Sensemble-Theater zudem das Theaterfestival im martini-Park und entwickelt über den reinen Spielbetrieb hinausgehende Projekte wie etwa die Theaternacht „Quickies Augsburg“. Doch wie finanziert sich ein professionell arbeitendes Theater, das hohe Ansprüche an die eigene Arbeit stellt, auf Dauer? Theater­ leiter, Regisseur und Dramatiker Dr. Sebastian Seidel hat sich mit uns über das Thema Kultursponsoring unterhalten. Sensemble-Theater in Augsburg Kultur ohne Tropf >> Friends News: Herr Seidel, man wacht ja nicht eines Morgens auf und denkt sich „Heute gründe ich ein Theater!“ Wie kam es denn, dass Sie irgendwann zum Theater- gründer wurden? Sebastian Seidel: Das hat sich über die Jahre entwickelt aus einem Studenten­ theater an der Uni Augsburg. Nach über acht Jahren habe ich während meiner Promotion ernsthaft überlegt, ob wir den Schritt in die Professionalität wagen sollten. Ich wollte ohnehin mit Literatur nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch arbeiten. Dazu kam ein Umfeld, das das Theater fördern und ihm auf die Beine helfen konnte. Und so haben wir den Schritt gewagt und 1997 das Sensemble- Theater gegründet. Im Jahr 2000 haben wir dann unsere Spielstätte in der Kulturfabrik bezogen und seitdem wächst das Theater beständig.

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