Barrierefreiheit:
In fünf Schritten zur inklusiven Website
Montag, 20. Januar 2025
Im Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft: Bis dahin müssen Websites, die Produkte oder Dienstleistungen an Endkunden anbieten, ihren Usern barrierefrei zur Verfügung stehen. Ausgenommen davon sind Anbieter mit weniger als 10 Mitarbeitern und einem jährlichen Gesamtumsatz von unter 2 Millionen Euro. Für B2B-Unternehmen ist die Pflicht zur Barrierefreiheit noch nicht abschließend geregelt.
Selbst wenn Ihre Website nicht direkt vom neuen Gesetz betroffen ist, lohnt es sich, die Website barrierefrei nachzurüsten. Denn davon profitieren alle User!
Die FRIENDS setzen bereits seit Jahren auf barrierearmes Webdesign. Um den nun verschärften Anforderungen der WCAG 2.1-Richtlinien (Web Content Accessibility Guidelines 2.1) gerecht zu werden, haben wir unseren Prozess zur Barrierefreiheit in fünf zentrale Schritte gegliedert:
1. Struktur
Der erste Schritt ist eine klare und leicht verständliche Struktur der Website. Eine gut durchdachte Navigationsstruktur sowie eine klare Dramaturgie auf den einzelnen Seiten stellen sicher, dass Informationen leicht zugänglich sind und die Benutzer die Website intuitiv bedienen können.
2. Design
In der Design-Phase achten wir auf barrierefreie Design-Prinzipien wie z.B. ausreichende Kontraste zwischen Schrift- und Hintergrundfarbe, gut lesbare Schriftgrößen und Abstände sowie ausreichend große, gut erkennbare Interaktionsflächen wie Buttons.
3. Programmierung und Technik
Unsere technische Umsetzung baut auf eine semantisch korrekte Struktur und basiert auf WordPress und unserem bewährten AVADA-Theme. Diese technische Grundlage berücksichtigt Barrierefreiheit von Beginn an: ARIA-Landmarks, die die Navigation für Screen-Reader-Nutzer erleichtern, sind standardmäßig integriert. WordPress bietet zudem eine benutzerfreundliche Handhabung, die es unseren Kunden ermöglicht, auch die inhaltliche Barrierefreiheit selbstständig zu pflegen.
4. Unterstützung bei der inhaltlichen Barrierefreiheit
Unsere Umsetzung der Website ist „Accessibility Ready“, das heißt, wir stellen ein technisch barrierefreies Framework zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir unsere Unterstützung bei der inhaltlichen Barrierefreiheit an, sei es durch die Erstellung barrierefreier Texte, Transkripte für Videos und Podcasts oder das Einfügen beschreibender Alt-Texte für Bilder.
5. Übersetzung in Leichte und weitere Sprachen
Um eine noch breitere Zielgruppe zu erreichen, empfehlen wir die Übersetzung der Website in Leichte Sprache. So sind die Inhalte für alle Nutzer unabhängig von sprachlichen oder kognitiven Barrieren zugänglich.
Testing und Dokumentieren
Im Web gibt es bereits eine Vielzahl an Tools, mit denen Sie die Barrierefreiheit Ihrer Website testen können. Sie bieten eine hilfreiche Übersicht darüber, wie barrierefrei Ihre Seite aktuell ist und wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Um jedoch ein umfassendes Bild zu erhalten, empfehlen wir, mehrere dieser Tools zu nutzen, da sie die verschiedenen Prinzipien und Anforderungen oft unterschiedlich gewichten und bewerten.
Am Ende sind es jedoch vor allem Menschen, die die tatsächliche Barrierefreiheit einer Website verlässlich beurteilen können. Und nicht vergessen: Eine barrierefreie Website bereichert das Nutzererlebnis für alle!
Es ist leider so:
Maschinelle Prüfung allein reicht nicht aus
Wir nutzen eine Kombination von drei Tools, mit denen wir Websites auf Hürden und Barrieren überprüfen.
Nach zahlreichen Tests von vielen Seiten müssen wir jedoch ernüchtert feststellen, dass eine rein maschinelle Prüfung ohne menschliche Bewertung uns und unseren Kunden nicht genügen kann.
Warum? Die Tools haben jeweils ihre Stärken und Schwächen und liefern allein nicht das vollständige Bild. Sie dringen unterschiedlich tief in die Technik vor, die den Websites zugrunde liegt. Sie übersehen offensichtliche Fehler, weil diese für ihr maschinelles Vorgehen unsichtbar bleiben (z. B. Kontraste und Tab-Reihenfolgen). Auf der anderen Seite überbewerten sie Fehler, die bei genauer Betrachtung nur von akademischem Interesse sind.
Wie also? Wir nutzen die Tools, um in der Masse der Seiten nach offensichtlichen Fehlern einer bestimmten Art zu suchen und diese zu beheben — gerade auch, wenn wir nachträglich zu Seiten gerufen werden. Wir überprüfen manuell einen Querschnitt der Seiten, um alle anderen Hürden zu bewerten und gegebenenfalls zusätzlich zu beseitigen. Wir erklären den Kunden unser Vorgehen, um sie für mögliche Prüfungen externer Dienste zu wappnen.
Unser Tipp: Prüfen Sie gerne Ihre Website mit einem dieser Tools … ABER … fragen Sie einen Fachmann, wie das Ergebnis zu bewerten ist.
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